Thomas Splett
Heidi sieht ein Bild
Der Münchner Fotograf und Medienkünstler Thomas Splett findet seine Themen im Alltag. Mit Neugier unterzieht er dabei Bekanntes einer “fotokritischen” Analyse, so dass seine Bilder das Vertraute und die damit einhergehende Erwartungshaltung nicht nur unterlaufen, sondern den Versuch einer Neukodierung unternehmen. In seinem eigens für den Kunstraum entwickelten Ausstellungsvorhaben „Heidi sieht ein Bild“ nähert er sich der scheinbaren Profanität eines Bestsellers an – Hintergrund bilden hierfür der Kinderbuch-Klassiker von Johanna Spyri und die darin verhandelten Motive von äußerer und innerer Landschaft der Protagonist:innen. Die losen Fäden der Fiktion und deren Rückkopplung in unser Allgemeinwissen und -bild permutieren so zu einem kritisch-atmosphärischen Dispositiv.
Die Lektüre als Ausgangspunkt zeichnet das prototypisch-romantische Bild der Schweiz schlechthin in der Welt. Thomas Splett greift auf diese Bilder, vor allem aber auf die Blickwelten der handelnden Personen zu und reinzeniert, revidiert und dekonstruiert verfestige Klischees zu einem immersiven Bildraum, um dem Motivpotential neue und andere Ansichten zuzueignen.
Kuratiert von Alexander Steig
Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Edition des Künstlers.
Die Ausstellung wird gefördert von
kunstraum.kunstraum
der mobile podcast
mit emily und ralf
kunstraum-muenchen.de/podcast
The Munich-based photographer and media artist Thomas Splett finds his subjects in everyday life. With a natural curiosity, he subjects the everyday to a photo-critical analysis, producing images that not only subvert the familiar, and the expectations that go along with it, but also attempt to recode it. In his exhibition project »Heidi sieht ein Bild« (Heidi sees a picture), developed especially for the Kunstraum, Splett approaches the apparent profanity of a bestseller: the classic children’s book by Johanna Spyri and the motifs of its protagonists’ outer and inner landscapes. The loose threads of fiction and their feedback into our general knowledge and realm of images permutate into a critical-atmospheric opposition.
The book, as the starting point, illustrates the prototypical romantic image of Switzerland par excellence. Splett accesses these images, but also the visual worlds of the people involved, to reinvent, revise, and deconstruct established clichés within an immersive pictorial space that imbues a motif’s potential with new and different points of view.
Curated by Alexander Steig
An edition by the artist will accompany the exhibition.